Berichte und Fotos von Veranstaltungen
Kampagne „KliMainz“ gestartet
MainzZero hatte bereits im Rahmen des Bürgerbegehrens 2021 als eine von elf Forderungen, die Mainzerinnen und Mainzer durch eine „Bildungsoffensive zu Klima- und Umweltschutz“ in den Prozess der Umgestaltung unserer Stadt hin zur Klimaneutralität aktiv einzubeziehen. Dies erfolgte erstmals 2022 mit Programmangeboten im Rahmen der „Bildungsoffensive Klima“ – gemeinsam mit der Volkshochschule (vhs) Mainz und zahlreichen Partnerorganisationen. 2023 folgten die gleichnamige Webangebote, die kontinuierlich ausgebaut wurden.
Am 25. Oktober 2024 startete die Info- und Werbekampagne „KliMainz – Sei kein Fossil!“ von MainzZero und vhs Mainz unter dem Motto „Mainz ist Mainzigartig“. Bis kurz vor Weihnachten werden von 12 großformatigen Plakat- und Leuchtreklame-Wänden im ganzen Stadtgebiet sechs verschiedene Plakatmotive zum nachhaltigen Leben in Mainz, zu Erneuerbaren Energien, Mobilität, Abfall, Essen und den Kosten des Klimawandels prangen. Sie sollen die Mainzer Bevölkerung zum einen informieren und zum anderen auffordern, sich mit dem Themenbereich „Klimawandel und Klimawandelfolgen“ auseinanderzusetzen: über die Infos auf der Webseite „KliMainz“ als ersten Einstieg in die Thematik und darüber hinaus über die vhs-Kurse Detailinfos zu erhalten und sich aktiv dafür einzusetzen, dass Mainz so schnell wie möglich Klimaneutral wird.
Weitere Infos zur Kampagne „KliMainz“ und den Bildungsangeboten:
Die Plakate zur Kampagne
Sechs Plakatmotive wurden für die Kampagne geschaffen und können hier angesehen und heruntergeladen werden:
Oberbürgermeister Nino Haase (rechts) stellte die neue Infokampagne „KliMainz“ vor Medienvertretern, Politik und Mitgliedern der Arbeitsgruppe am Kaiser-Karl-Ring vor. Fotos: Michael Lengersdorff (MainzZero)
AGENDA-Sonnenmarkt als Schaufenster der Klima- und Umweltbewegung
Das Wetter zeigte sich am 21. September beim Agenda-Sonnenmarkt von seiner besten Seite. Die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel und lockte zahlreiche Mainzerinnen und Mainzer an die die Info- und Aktionsstände auf den Gutenbergplatz. Bei der Eröffnung betonte Oberbürgermeister Nino Haase, die „zumindest die Stadtverwaltung bis 2030 klimaneutral umzubauen.“ Dafür werde sich aktiv und mit all seinen Möglichkeiten einsetzen.
Auf dem Markt der Möglichkeiten präsentierten mehr als 30 Vereine und Gruppen – darunter auch MainzZero und die Parents for Future – bunt und abwechslungsreich die Themenvielfalt einer nachhaltigen Lebensweise. Die Bürger:innen wurden auf die Themen ‘Nachhaltiger Konsum’, ‘Fairer Handel’, ‘Umwelt- und Klimaschutz’ sowie gesellschaftliche Verantwortung aufmerksam gemacht und konnte bei verschiedenen Aktionen auch aktiv mitgestalten, wie unsere Stadt zukünftig nachhaltig gestaltet werden soll. Ein buntes Bühnenprogramm verschiedener Sport- und Musikgruppen umrahmt den informativen Tag. In Mainz engagieren sich immer mehr Gruppen, Vereine, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürger dafür, die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung in Mainz umzusetzen. „Mainz denkt global“ ist das Motto für die weltweite Verantwortung, die Mainz übernimmt. „Global denken – lokal handeln“ und „Tu´ heute was für morgen“ stehen seit über 25 Jahren auf der „Fahne“ der Stadt und der Aktiven. Gemeinsam mit dem Bündnis für Kinderrechte wurde der parallel stattfindende Weltkindertag gefeiert und die Rechte von Kindern weltweit in den Fokus gesetzt.
Weitere Infos und Materialien:
Raumordnungsplan: Unabhängigkeit durch Windkraft in Mainz möglich
Windkraft ist die tragende Säule der Energiewende in Mainz. Folglich sollte Mainz, seinem eigenen „Masterplan 100 % Klimaschutz“ folgend und angesichts katastrophaler Folgen der Klimakrise, durch Nutzen des gesamten Windvorranggebiets aus der Offenlage des Raumordnungsplans (ROP) die eigene Stromproduktion verdoppeln. Nimmt man noch die weitere Potenzialfläche hinzu, die bislang unberücksichtigt ist, wäre sogar eine Verdreifachung dieser Stromproduktion möglich. Nun zählt es also: Auf der gesamten Potenzialfläche wäre Platz für mindestens zehn moderne Windräder. Diese würden – Stand jetzt – mehr als die Hälfte der Mainzer:innen mit grünem, dezentralem Strom versorgen. Und diese Windräder bieten noch mehr Chancen: die Mainzer Abhängigkeit (und damit auch die deutsche) von internationalen Kriegstreibern zu verringern und stattdessen große regionale Wertschöpfung zu schaffen. Diese Sachlage wurde in der Veranstaltung am 11. August in der IGS Mainz-Hechtsheim vorgestellt, gemeinsam mit einem breiten Unterstützungs-Bündnis diverser aktiver Klimaschutz-Gruppen. Dabei wurde der dringende Rat an die lokale Politik und Verwaltung gerichtet, die offensichtlichen Schritte zu gehen und Windkraft im Raumordnungsplan in maximaler Größe auszuweisen.
Keine Vogelschutzkonflikte erkennbar
Um eventuell vorhandene Vogelschutzkonflikte für dieses Gebiet zu überprüfen, hatte die Stadt Mainz ein Vogelzug- und Vogelrastgutachten angefordert. Laut dem Landesverband für Umweltschutz ist Vogelzug aber kein Ausschlusskriterium für Windkraftanlagen. Ohnehin wird die allgemeine Definition für einen Vogelzugkorridor (Anzahl Vögel/h) im Mittel nicht erreicht, sondern nur an einzelnen Tagen. In Bezug auf Rastvögel werden in dem Gutachten drei Teilgebiete dargestellt, die als „bedeutsam“ beschrieben werden. Leider ist nicht klar beschrieben, anhand welcher Kriterien diese festlegt wurden und warum zur Festlegung auch eine nicht-windkraftsensitive Art verwendet wird, die hier gar nicht betroffen wäre. Auch wenn Vögel in dem Potenzialgebiet rasten, so wurde z. B. in einer vielzitierten Arbeit (Isselbächer & Isselbächer 2001, Vogelschutz und Windenergie in Rheinland-Pfalz. Naturschutz und Landschaftspflege 2: 1 bis 183) für Leitvogelarten (z. B. dem Kiebitz) dieser Bereich nicht als überregional bedeutend klassifiziert. Eine klare Absage an die möglichen Windräder, wie im Gutachten gefordert, ist anhand der dargelegten Erhebung nicht nachvollziehbar. Gastredner Bertram Fleck, ehemaliger Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises unterstrich, dass er während seiner Amtszeit selbst erstaunt war, wie stark die Rotmilan-Population trotz des Ausbaus der Windenergie anwuchs. Auch die in den letzten Jahren hochbedrohte Schwarzstörche haben sich wieder im Rhein-Hunsrück-Kreis angesiedelt, obwohl sie wie der Rotmilan als windkraftsensitiv gelten.
Immense regionale Wertschöpfung durch Windkraft
Welche finanziellen Vorteile durch ein effizientes Energiecontrolling des Strom- und Wasserverbrauchs entstehen können wurde von Fleck am Beispiel des Rhein-Hunsrück-Kreises dargestellt. Hier wurden in 13 Jahren alleine in 12 Gebäuden der Kreisverwaltung knapp 10.000 t CO2 weniger ausgestoßen und zwei Millionen Euro Kosten eingespart. Die 279 Windkraftanlagen im Landkreis fanden dank politischer und wirtschaftlicher Teilhabe große Akzeptanz. Durch die regionale Wertschöpfung konnten vor Ort Bürger-Nahwärme-Netze entstehen, die 20 Millionen Euro Importkosten über 20 Jahren einsparten. Außerdem ermöglichte ein Solarkataster, in dem die Eignung von Dächern für Photovoltaik eingetragen ist, einen Boom an PV-Anlagen. Durch die neuen PV-Anlagen erhielten die PV-Besitzenden im Landkreis in 20 Jahren zusammen 416 Millionen Euro Einspeisevergütung. Aktionen zu korrekter Bioabfall-Trennung für eine Vergärungsanlage brachte 10.000 t Flüssigdünger und 4,5 Millionen kWh Strom. Mit bilanziell 337 % grüner Stromproduktion im Vergleich zum eigenen Strombedarf hat sich der Rhein-Hunsrück-Kreis zu einem Null-Emissionskreis entwickelt.
Windenergieanlagen sind also auch vom finanziellen Standpunkt her sinnvoll, und: Die fließenden Gelder können sogar dem Artenschutz kräftig Aufwind geben, ob Rotmilan oder Hamster. Das täte diesem gut, denn der Rückgang der Arten ist dramatisch – und die Klimakrise verschärft dies noch. Doch „Akzeptanz fällt nicht vom Himmel“, so Bertram Fleck. Dafür sei es elementar, Veranstaltungen wie diese mit der Öffentlichkeit gemeinsam durchzuführen. Es geht am Ende darum, die Energiewende mit der Bevölkerung zusammen zu gestalten. Beteiligung und Maßnahmen, die die Mainzer:innen auch positiv spüren und wertschätzen: Darum wird es gehen, denn zum Ausbau der Windkraft verpflichtet uns das logische Denken im Umgang mit den existenziellen Herausforderungen der Klimakrise.
Wie immer sehr engagiert für die Energiewende: der ehemalige Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, Bertram Fleck. Fotos: Michael Lengersdorff
Weitere Hintergrundinfos zum Thema „Windkraft in Mainz“ bei den Scientists for Future Mainz
Und die gemeinsame Stellungnahme der Klimabewegung Mainz zum Raumordnungsplan vom 19. August 2024 sowie der im Text auf Seite 2 erwähnte „Fachbeitrag Artenschutz“ des Landesamts für Umwelt (LfU)
Auch Klimabeirat votiert pro Voranggebiete Windenergie für Mainz
Der Klimaschutzbeirat (KSB) der Stadt Mainz hat sich bereits in seiner Sitzung am 28. Mai mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die bereits von der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe beschlossenen Windenergie-Vorrangebiete für Mainz nicht nur beizubehalten, sondern nach Möglichkeit weitere Flächen auszuweisen. In der KSB-Sitzung am 28. Mai wurde dieser Beschluss einstimmig (mit einer Enthaltung) gefasst.
- Vortrag / Powerpoint von Alexander Krämer, Leitender Planer der Planungsgemeinschaft
- Vortrag / Powerpoint von Roland Bednarz, Scientist for Future Mainz
Bereits im Februar hatten sich die Scientists4Future, die Parents4Future, der BUND und MainzZero mit einem Brief an die 11 Mainzer Regionalvertreter:innen der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe gewandt. Hintergrund: in der Sitzung am 27. Februar sollten unter TOP 6 die bisher ausgewiesenen “Vorranggebiete Windenergienutzung” für Mainz reduziert werden. Und dies, obwohl die obere Naturschutzbehörde keine negative Stellungnahme zum von der Stadt Mainz in Auftrag gegebenen Vogelzuggutachten gegeben hatte. Deshalb wurde u.a. durch diesen Einspruch der Antrag abgelehnt.
9. Juni: Baumbündnis verschafft sich Gehör bei Stadtratsmitgliedern
Mehr als 90 Menschen haben sich bei einer Kundgebung am 9. Juni am Rande der konstituierenden Sitzung des Mainzer Stadtrats für einen bewussteren Umgang mit möglichen Baumfällungen in Mainz stark gemacht. Neben einem riesigen Banner („Stoppt die Fällungen! Alle Bäume bleiben!“) gab es Plakate zu den einzelnen „Tatorten“ sowie einen Mainz-Stadtplan mit diesen Stellen. Einige Bäume vor dem Seiteneingang des Schlosses trugen Baumdemo-Schilder. Außerdem wurden Flyer mit den Forderungen des Bündnisses verteilt. Bündnis- Pressesprecher Uli Walter stellte das Bündnis vor, anschließend gab es Redebeiträge zu einigen betroffenen Orten wie der Lemmchenschule, der Mombacher Straße, dem Layenhof sowie dem geplanten Einkaufszentrum auf dem Lerchenberg (Stellungnahme des BUND RLP). Der letzte Redebeitrag war dem Biotop „Am Heiligenhaus“ gewidmet – als Beispiel für die Rettung von Bäumen durch entsprechende Protestaktionen. Viele Stadtratsmitglieder sowie der OB blieben stehen, haben zugehört und/oder mit den Kundgebungsteilnehmer:innen gesprochen.
Jeder Baum ist wichtig für das Stadtklima
Immer mehr alte Bäume fallen Baumaßnahmen zum Opfer. Schulen, Sporthallen, Radwege und andere Bauvorhaben werden ihnen zum Verhängnis. Dabei werden sie Opfer von Planungen, die die wichtigen Leistungen der Bäume nicht berücksichtigen. In Zeiten eines immer intensiver werdenden Klimawandels spenden die Stadtbäume Schatten, kühlen die Umgebung reinigen die Luft, produzieren Sauerstoff und bieten Lebensraum für viele Tiere. Diese Funktionen sind nicht zu ersetzen. Allein bei den größeren städtischen Bauvorhaben steht die Fällung von über 200 Bäumen zur Debatte. Ein Großteil davon sind bereits mehr als 50 Jahre alt. Die vollständige und transparent für alle einsehbare Übersicht aller geplanten Fällungen von Stadtbäumen ist derzeit nicht sichergestellt.
Weitere Infos zum Baumbündnis Mainz in der Pressemitteilung vom 21. Juni sowie in der Allgemeinen Zeitung vom 26. Juni und vom 9. Juli.
90 Teilnehmende kamen zur Demo des Baumbündnis Mainz am 9. Juni ans Schloss. Fotos: Marina Hinsch
Kommunalwahl: Mainzer Ampel verliert Mehrheit im Stadtrat
Bei den Kommunalwahlen vom 9. Juni bleiben die Grünen trotz knapp drei Prozent Verlusten mit 24,8 (2019: 27,6) Prozent der Stimmen stärkste Fraktion im Mainzer Stadtrat. Die CDU (23,6 Prozent, 2019: 23,4) landet auf Platz zwei gefolgt von der SPD (19,5 Prozent, 2019: 20,5). Die AfD landet mit 6 Prozent (2019: 5,3) hinter der Partei Die Linke, die 6,9 Prozent (2019: 5,9) der Stimmen geholt hat. Damit verliert die seither regierende “Ampel” aus Grünen, SPD und FDP allerdings ihre Mehrheit. Zusammen kommen Grüne, SPD und FDP auf 30 Stimmen (2019: 33). Im Stadtrat sitzen 60 Gewählte und der Oberbürgermeister, der qua Amt eine Stimme hat.
Bei den Stichwahlen am 23. Juni haben sich folgende Ortsvorsteher-Kandidat:innen durchgesetzt: Dr. Brian Huck (Grüne, 59,5% – Altstadt), Christoph Hand (Grüne, 53,9% – Neustadt), Daniel Köbler (Grüne, 56,8% – Oberstadt), Christin Sauer (Grüne, 64,3 % – Hartenberg-Münchfeld), Josef Aron (Grüne, 53,7% – Gonsenheim), Manfred Mahle (SPD, 57,1 – Finthen), Manfred Lippold (CDU, 51,7% – Bretzenheim), Dr. Claudius Moseler (ÖDP, 58,1% – Marienborn), Ulrike Cohnen (CDU, 58,9% – Hechtsheim), Anette Odenweller (CDU, 54,7% – Ebersheim) und Norbert Riffel (CDU, 65,8% – Laubenheim).
Die Ergebnisse der Stadtratswahl 2024
Die Ergebnisse der Wahlen zu den Ortsbeiratswahlen 2024
Die Ergebnisse der Wahlen 2019 (PDF-Datei)
Beiträge auf SWR-aktuell
Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase verkündet am 10. Juni das Ergebnis der Kommunalwahl 2024.
31. Mai bis 2. Juni: Gelungene Premiere ruft nach Fortsetzung
Tolle drei Tage „Stadtgefühle: Das Zukunftsfest“ vom 31. Mai bis 2. Juni, tolles altersdurchmischtes Team, das mehr als 2.000 Besucherinnen und Besucher begrüßen konnte – die Premiere des Zukunftsfestes der Zukunftsinitiative Mainz war trotz durchwachsenem Wetter ein voller Erfolg und Werbung für ein nachhaltiges, lebenswertes Mainz. Und ruft nach einer Fortsetzung in 2025, denn die Resonanz zeigt, dass Bedarf vorhanden ist, unser Mainz gemeinsam mit den Mainzerinnen und Mainzern zu gestalten.
31. Mai, Malakoff-Terrasse
Lass reden … – unter diesem Motto startete das Zukunftsfest auf der Malakoff-Terrasse mit einem gemütlichen „Eat, Chill & Talk“.
Nach Beendigung des Klimastreiks wurde Stadtgefühle mit Live-Musik und einem gemeinsamen Abendessen eröffnet. Mt. Cole, der u. a. als Mitglied der Band The Rhino bekannt ist, sorgte mit seiner Gitarre und Blues-Sounds für eine Stimmung, die zum An- und Runterkommen einlud. Warmes Essen und Getränke gab es auf Spendenbasis vom KüfA-Kollektiv ‚Food That’s Left‘ (Küche für Alle). Daneben startete krumm & schepp eine Schnibbelparty, bei der durch Foodsharing gerettete Lebensmittel zu einem gemeinsamen Abendessen zubereitet wurden.
Auf die musikalische Eröffnung folgten einige Gedichte von Jurine Bärenkind, die zum Nachdenken anregten. Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit Youmocracy, einem überparteilichem Diskussionsforum, Gesprächsimpulse gegeben. Da viele Menschen aktuell das Gefühl haben, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter spaltet, sind wir der Meinung, dass auch ein Austausch über gesellschaftspolitische Themen immer wichtiger wird. Deshalb wurden die Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, einander kennenzulernen und sich miteinander oder mit den Organisatoren des Festes über teils kontroverse gesellschaftliche Themen zu unterhalten. Die gestreuten Impulse fruchteten, es kamen sehr interessante Gespräche und neue Bekanntschaften zustande.
1. Juni, Gutenbergplatz, LUX und Ernst-Ludwig-Platz
Mit spannenden Vorträgen, Mitmachangeboten und Diskussionsrunden, unter anderem auch über ‚Nicky den Gartenschläfer‘ und über die Zukunft unserer Mobilität, ging es am Samstag weiter. Auf dem Theaterplatz sorgte `The Rhino´ (Video „Listen up“ vom Auftritt auf YouTube) mit Musik für Stimmung, trotz des regnerischen Wetters. Informatives gab es auf dem Theaterplatz. Zum einen mit dem ‚Markt der Möglichkeiten‘, zum anderen mit der Kundgebung der Bildungswende und auch beim Vortrag von Saskia Meyer zur #Esswende. Darüber hinaus hatten die Partner der Zukunftsinitiative viel Wissenswertes an ihren Infoständen z bieten.
Nach dem Programm im LUX und auf dem Theaterplatz ging es direkt weiter zur nächsten Etappe. Auf dem Ernst-Ludwig-Platz spielte das Wetter deutlich besser mit. Spannende Diskussionen beim Kommunalwahlforum luden zum Mitdiskutieren ein und tolle Musik vom Absinto Orkestra, den Erpelistics und den Snuckouts (Video vom Auftritt) zum Mittanzen. Mit der Aktion „Sterne für Europa“ von den Students For Future konnten Wünsche und Gedanken zur Europawahl auf Papiersterne geschrieben werden, die zu einem Motiv arrangiert und mit einer Drohne filmisch festgehalten wurden. Ein kreativer Ausdruck für eine nachhaltige Zukunft in Europa. In Kooperation mit der ‚Offenen Werkstatt Mainz‚ wurden Parklets (Bänke mit Tischen) gebaut, um öffentlichen Raum zugänglich für alle zu machen. Damit wurde ein Beispiel für das Umgestalten von Mainz zur ‚Stadt der Zukunft‘ und ein positiver Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung aufgezeigt.
Fast 1.000 Besucher*innen zeigten, dass das Konzept von Stadtgefühle aufgegangen ist und die Mainzerinnen und Mainzer angesprochen hat.
2. Juni, Ernst-Ludwig-Platz
Am Sonntag, dem Abschlusstag, gab es auf dem Ernst-Ludwig-Platz zum Abschluss des Zukunftsfests ein buntes Programm mit Workshops, Mitmach-Angebote und Musik, Podien sowie Theater von unterschiedlichsten Gruppen aus Mainz. So konnten Besucher*innen bei der Kleidertauschparty von Greenpeace Kleidung tauschen und direkt mit Siebdruck verschönern oder paar Stände weiter zum Workshopzelt von ‘We Care and repair’ gehen, um dort mit Nähmaschine, Stempeln und Co. weitere Verschönerungen an ihrer Kleidung vorzunehmen. Bei der Pflanzentauschbörse fanden viele Gewächse neue Besitzer*innen. MainzZero und die Parents4Future Mainz waren mit einem gemeinsamen Infostand vertreten und warben für eine nachhaltige, buntes und lebenswerte Stadtgesellschaft durch aktives Mitgestalten. Meldet euch gerne über unser Kontaktformular.
Die Angst vor der Zukunft war Thema eines Workshops zur emotionalen Resilienz, aber auch im Klimacafé, wo es Möglichkeiten zum Austausch gab. Musikalisch-nachdenklich ging es beim Trio Menton, Minz und Lars Reichow – der direkt von einem Auftritt aus Bremen kam – beim musikalischen Abschluss zu.
Während des ganzen Festivals wurden Wünsche und Forderungen der Mainzer*innen – angepinnt auf einem Papphaus – gesammelt, um diese am Spätnachmittag an die Stadt zu übergeben. Clemens Hachgenei, Nachhaltigkeitsmanager der Stadt, hat diese Forderungen und Wünsche mit ins Stadthaus genommen. Unter anderem werden von den Mainzer*innen einen Ausbau des ÖPNV gefordert, mehr und qualitativ hochwertige Grünflächen und auch eine Nachbarschaftsvernetzung, um den Zusammenhalt und den Austausch der Mainzer*innen untereinander zu fördern. Diese und viele weitere Forderungen sollen in die weitere Stadtentwicklung einfließen.
Insgesamt kamen 2.000 Besucher*innen zu “Stadtgefühle: Das Zukunftsfest“. Große Motivation für die Organisatoren der Zukunftsinitiative Mainz, nochmals ein solches Fest in Mainz zu organisieren.
Rund 2.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur Premiere von „Stadtgefühle“. Foto bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl auf dem Ernst-Ludwig-Platz. Fotos: Michael Lengersdorff
Bildeindrücke vom 31. Mai, Malakoff-Terrasse
Bildeindrücke vom 1. Juni, Gutenbergplatz, LUX-Gebäude und Ernst-Ludwig-Platz
Bildeindrücke vom 2. Juni, Ernst-Ludwig-Platz
31. Mai: Klimastreik für demokratische Europawahl
Die Fridays for Future setzen sich dafür ein, dass junge Menschen über die Wahlen Bescheid wissen, mit ihrem Umfeld sprechen und demokratisch wählen gehen – für vereinten Klimaschutz in einem sicheren und gerechten Europa! So auch bei der Klimademo am 31. Mai in Mainz. Alle Redner und Rednerinnen betonten, dass ein demokratisches Europa wesentlich für Entscheidungen pro Klimaschutz und Nachhaltigkeit sei. Umso wichtiger sei es, dass die 16- und 17-Jährigen, die erstmals bei dieser Europawahl ihre Stimme abgeben dürfen, wählen gehen.
„Wir müssen den rechtsextremen Parolen Paroli bieten, die Europa wieder abschaffen wollen oder zumindest Deutschland aus der EU rausholen wollen.“ Mit diesem Satz rief Michael Lengersdorff, Sprecher von MainzZero, die Jungwähler:innen zum Gang zur Wahlurne auf. „Macht das, bestimmt mit wer in Europa das Sagen hat – die mündigen Bürger, die eine bunte, gerechte und nachhaltige Gesellschaft wollen. Oder diejenigen, die Europa kaputt machen, die primär das zerstören wollen was mir, was hoffentlich auch euch allen wichtig ist: die Demokratie,“ so Lengersdorff weiter. Denn: Diese Europafeinde leugneten auch den Klimawandel und wollten Gesetze verhindern, die Europa und damit natürlich auch Deutschland lebenswert erhalten sollen. Lengersdorff rief auch dazu auf, nicht nur wählen zu gehen, sondern sich auch zu engagieren. „Wir von MainzZero schauen den Handelnden in Mainz auf die Finger und legen den Finger – in die viel zu häufigen – Wunden“, so der MainzZero-Sprecher. Und zeigen immer wieder auf, wo endlich gehandelt werden muss. „Kommt zu uns, unterstützt unsere Forderungen und konstruktiven Vorschläge in vielen Themenbereichen“, so Lengersdorff weiter. Auch bei unseren zahlreichen Partnern in der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbewegung, die eine tolle, fundierte Arbeit leisten für ein lebenswertes, nachhaltiges Mainz.
Bericht, Interview und Beitrag in SWR-aktuell
Redebeitrag von Michael Lengersdorff
Rund 1.000 Teilnehmende kamen zur Klimademo am 31. Mai auf den Gutenbergplatz. Fotos: Michael Lengersdorff
Demo auf Alicenbrücke: Forderung nach Radspur erneuert
„Diese Spur fürs Rad.“ Mit dieser Forderung haben rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Donnerstagnachmittag für die Einrichtung einer geschützten Fahrradspur auf der Alicenbrücke demonstriert. Das Mainzer Radfahrforum (MRF) und MainzZero fordern damit mehr Gerechtigkeit bei der Aufteilung des öffentlichen Straßenraumes zugunsten von Fuß- und Radverkehr. Aufgrund der angemeldeten Demonstration wurde der rechte Fahrstreifen (Abbiegespur Richtung Hauptbahnhof West) auf der Brücke stadtauswärts für fast 30 Minuten auf einer Länge von knapp 30 Metern gesperrt. Der Verkehr wurde dadurch kaum beeinträchtigt.
Carola Kühne vom MRF bezeichnete die bestehende Verkehrsregelung auf der Alicenbrücke als „Relikt aus einer Zeit, wo es hieß: Freie Fahrt für freie Bürger“. Und damit sei eigentlich gemeint: „Freie Fahrt für Autofahrende“. Für Radfahrer dagegen werde nicht einmal ein Mindestmaß an Raum zur Verfügung gestellt. „Das wollen wir ändern und für mehr Flächengerechtigkeit sorgen“, sagte Kühne, die sich beim NABU Mainz, Verkehrsclub Deutschland und dem MRF engagiert.
Unter dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann? Verkehrswende auf die Spur bringen!“ hatten das Mainzer Radfahrforum (MRF) und MainzZero bereits am 15. Juni 2023 auf der Alicenbrücke eine Demonstration mit mehr als 150 Teilnehmenden durchgeführt. Neben der Forderung zum Einleiten von Planung und Bau des Radschnellweges Mainz – Universität – Ingelheim hatten sich mehrere Initiativen für Sofortmaßnahmen in Form einer geschützten Radspur („Protected Lines“) auf der Alicenbrücke eingesetzt.
Zehn Monate nach der Demo liegen die Ergebnisse der „Koordination“ immer noch nicht vor. An der unzumutbaren Situation für die Fußgänger- und Radströme hat sich bis heute nichts geändert. Ebenso an der Unfallgefahr: Auch 2023 hatten sich weitere Verkehrsunfälle mit Fußgänger- und Fahrradbeteiligung ereignet (s. Exposé Seiten 6 und 10), ohne dass die infrastrukturellen Mängel beseitigt wurden.
Diese Mängel müssten dringend und könnten kurzfristig beseitigt werden, so Stadt- und Verkehrsplaner Armin Schulz. Denn der passionierte Radfahrer konnte die von der Stadt im Sommer 2023 geäußerten „Hinderungsgründe“ fachlich-fundiert entkräften.
- Die angesprochene, aufwendiger Änderung der Ampelschaltung ist durch Anlegen einer rot markierten Radspur vom Alicenplatz auf dieser Seite der Brücke zu umgehen. Darüber hinaus kann hinter dieser Ampel durch Bordabsenken mit Auffahrmöglichkeit zum Gehwegniveau für Fahrten Richtung Universität, nach Bretzenheim u.a. Stadtteile eine gefahrlose Weiterfahrt gewährleistet werden. „Also kann die heutige Führung und folglich auch die Ampelschaltung wie bisher beibehalten werden,“ so Schulz. Diese einfache Lösung bewirke schon eine Verbesserung der Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr auf der Brücke, betont der Verkehrsplaner. Und das, ohne spürbare Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr, da eine der beiden Abbiegespuren überflüssig ist.
- Die von der Stadt befürchtete Beeinträchtigung der Anfahrt zur Bushaltestelle kann durch Fortführen der Radspur in die Wallstraße bis zum Abzweig zur Hochbrücke entschärft werden. Somit wäre ein durchgängiger Radweg zum Ärztehaus, dem Taubertsberg und dem Martin-Luther-King-Park erreicht. Darüber hinaus handle es sich, so Schulz, um eine nicht täglich angefahrene Schulbushaltestelle mit wenigen Stopps pro Tag. Da sie im Kurvenbereich liegt, kann der Bus entweder nur mit der vordere oder der hinteren Tür nahe an den Bordstein heranfahren. Damit sind die Vorgaben der Barrierefreiheit gemäß §8 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) nicht erfüllt, eine Verlegung in die Wallstraße also sinnvoll. Dort ist eine geradlinige Anfahrt möglich.
Auch der geplante Umbau der Binger Straße zum Münsterplatz lassen die Organisatoren der Demo nicht als Ausrede für ein Hinausschieben gelten, da sich grundsätzlich an den Verkehrsströmen nichts ändert. Und temporäre Engpässe durch Baufahrzeuge rechtfertigen ein Verzögern der Radspur um ein Jahr oder länger ebenfalls nicht.
Mit zwei Transparenten für mehr Flächengerechtigkeit auf der Mainzer Alicenbrücke haben mehr als 50 Aktive des Mainzer Radfahrforum und von MainzZero am 25. April demonstriert. Fotos: Marina Hinsch / Carola Kühne / Rolf Pinckert
Alicenbrücke: Höchstes Radaufkommen in Mainz
„Wir stehen hier auf der am stärksten frequentierten Achse im Mainzer Radnetz mit täglich mehr als 5.000 Radfahrer:innen“, betont Armin Schulz. „Ein außergewöhnlich hohes Aufkommen angesichts der miserablen Rahmenbedingungen, das Rad-Potential liegt weit höher, wie die am 11. Mai 2023 durchgeführte Verkehrszählen in Eigenregie gezeigt hat.“ Deshalb seien Änderungen zugunsten von Rad- und Fußverkehr dringend erforderlich und für eine wirkliche Verkehrs- und Mobilitätswende unumgänglich. Denn: Schon bei einem Radpotential von mehr als 2.000 Radfahrer:innen/Tag sollen beim Straßenbau die Standards von Radschnellwegen – so die Vorgaben im Bundesgesetz – angewendet werden.
Als weitere Leidtragende kommen täglich tausende Fußgänger hinzu. Sie müssen sich den Gehweg mit den in beiden Richtungen fahrenden Radlern teilen. Schulz: „Umweltfreundliche Mobilität wird hier systematisch unterdrückt!“
Weitere Infos und Hintergrundmaterialien:
KlimaArena: Klimawandel-Kommunikation, die Spaß macht!
Eine fünfköpfige Delegation von MainzZero besuchte am 7. März die Klima-Arena in Sinsheim. Mit dabei waren Edith Heller, Ilka Reinisch, Ingrid Schulz, Jürgen Reinisch und Hans-Georg Frischkorn. Ziel war, die Möglichkeiten der Klima-Arena zu checken für zum Beispiel das Thema “Klimabildung”, die von MainzZero gemeinsam mit der Volkshochschule (vhs) Mainz 2021 als “Bildungsoffensive Klima” auf den Weg gebracht wurde. Christian Ledig, Vorstand der Klima-Arena, nahm sich viel Zeit für seine Gäste und gab einen Überblick über Geschichte, Ziele und Aufbau des Museums. Nach einer kurzen Führung durch das Gebäude konnte sich die Gruppe in Ruhe in der Ausstellung umschauen, mit hervorragender Betreuung durch das Klima-Arena-Team, das für alle Gäste – nicht nur von MainzZero – für Fragen und Hintergrundwissen zur Verfügung steht. Ein Besuch – z.B. in den Osterferien mit täglichen Mitmach-Angeboten – lohnt sich auf jeden Fall! Hier findet ihr eine Terminübersicht der Veranstaltungen.
Fakten zur Klima-Arena
- Träger der Klima-Arena ist die „Klimastiftung für Bürger Sinsheim“, die 2014 von der Dietmar Hopp Stiftung gegründet wurde.
- Die Klima-Arena wurde 2019 eröffnet und versteht sich als innovativer Freizeit- und Erlebnisort sowie als außer-schulischer Lernort. Sie ist auch offen für Vereine, Gruppen und kommunale Einrichtungen.
- Das Gebäude ist mit modernster nachhaltiger Technik ausgestattet und zeigt neue Lösungsansätze, die teilweise noch in der Erprobung stecken.
- Das Motto „Erlebe, was Du tun kannst“ zeigt den Fokus: was kann das Individuum tun, um den Klimawandel aufzuhalten. Aber auch die politischen Aspekte werden teilweise benannt.
- Die Ausstellung gliedert sich in vier Themenbereiche: Grundlagen des Klimawandels, Wohnen und Energie, Mobilität und Lebensstil sowie Konsum. Daneben gibt es ein Freigelände mit Themenpark, Spielplatz und Klettergerüst – ein kleines Restaurant und Cafe mit nachhaltigen und gesunden Produkten lädt zu einer Pause ein. Ein weiteres „Highlight“ ist der Multi-Media-Gletscher, in dem man in einer digitalen Video-Show erleben kann, was der ungebremste Klimawandel für den Regenwald bedeuten würde.
- Schulklassen (die etwa ein Drittel der Besucher ausmachen), Kommunalverwaltungen und auch andere Besucher*innen können ein Klima-Quiz machen. Es gibt „Workshop“-Räume, in denen Klimawandel-Experimente durchgeführt werden, und Tagungsräume, die für Informationsveranstaltungen zur Verfügung stehen.
- Die Ausstellungsfläche bietet Raum für Sonderausstellungen, es finden ständig öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten rund um das Thema Klimawandel statt. Hierzu ist der Blick auf die Homepage und das Abonnement des Newsletters zu empfehlen
- Die Ausstellung befindet sich im ständigen Wandel, demnächst wird der Themenbereich „Mobilität“ an neueste Erkenntnisse angepasst.
Die MainzZero-Gruppe mit (v.l.) Edith Heller, Jürgen und Ilka Reinisch und Hans-Georg Frischkorn mit dem Vorstand Christian Ledig.
Unsere Eindrücke kurz zusammengefasst
- Ein eindrucksvolles Gebäude mit Solarpanelen an den Fassaden und Fassadenbegrünung
- Eine beeindruckende Ausstellung mit sehr interaktivem und spielerischem Zugang zu den Informationen – die Besucher*innen brauchen kein großes Vorwissen und können sich über kleine Filme, Grafiken und Audio-Clips vertiefte Informationen beschaffen
- Herausforderung: ständiger Update der Informationen!
- Der Besuch ist für Vorschulkinder, Schüler*innen, Erwachsene, Familien, Kommunen und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft gleichermaßen geeignet.
- Wirklich eine Reise wert! Wir waren fünf Stunden dort und es wurde keine Minute langweilig. Information zum Anfassen, Interaktivität ist für Groß und Klein ganz groß geschrieben. Endlich eine Ausstellung, die sich um ALLE Zielgruppen bemüht und fachlich interessant und innovativ informiert. Kommunikation für ALLE, die Spaß macht!
Zusammen für die Verkehrswende: ÖPNV und Fridays streiken
Rund 1.000 Demonstranten gingen am 1. März auf die Straße, um für einen besseren Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie besser Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Busfahrer:innen zu streiken. Bei der Hauptkundgebung zum Start der Demo vor dem Mainzer Hauptbahnhof wurde in allen Redebeiträgen klar, dass der ÖPNV in der jetzigen Form nicht überlebensfähig und vor allem nicht Kundenfreundlich ist. Zu lange Arbeitszeiten, wenig Ruhe und vor allem zu geringe Bezahlung wurden angeprangert. Und damit auch deutlich gemacht, dass in den kommenden Jahren aufgrund dieser Bedingungen nicht nur keine neues Personal gewonnen, sondern vielmehr die bereits große Lücke nicht geschlossen werden kann. Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, betonte, dass bereits einiges – gerade im ländlichen Raum – mit einer verbesserten Taktung des ÖPNV erreicht worden sei. Sie werde sich jedoch auch weiterhin für eine Verbesserung der Infrastruktur und den Arbeitsbedingungen einsetzen, soweit es in ihrer Macht stünde. Weitere Lokalpolitiker wie Daniel Köbler (B90/Grüne), Ortsvorsteher der Oberstadt, und Dr. Marc Engelmann (beide in der Fotogalerie rechts), FDP-Kreisvorstandsmitglied, zeigten ihre Verbundenheit bei dieser Demo. Der Mainzer Klimaaktivist Andreas Gieringer sagte: „Wir fordern 100 Milliarden Euro mehr Investitionen der Bundesregierung, um die Verkehrswende zu schaffen.“
Eine Straßenbahnfahrerin aus Mainz sagte auf der Kundgebung: „Wir wollen nicht weniger arbeiten, wir müssen weniger arbeiten, damit wir ausgeschlafen sind und die Fahrgäste sicher ans Ziel bringen können.“ ÖPNV-Beschäftigte würden zu viel Zeit auf der Arbeit und zu wenig Zeit zu Hause verbringen.
Gemeinsam auf die Straße gehen
In Mainz startete die Demo auf dem Bahnhofplatz. Dabei wurde unter anderem die „Sparpolitik der Bundesregierung in den letzten Jahrzehnten“ kritisiert. Auf Plakaten war beispielsweise zu lesen: „Klimaschutz = Verkehrswende“, gefordert wurde etwa eine „klimafreundliche Mobilität für alle“. Denn überall Krisen, nirgendwo Gerechtigkeit. Die Klimakrise tobt und die Lebensbedingungen vieler Menschen verschlechtern sich immer weiter. Daher hatten ver.di und Fridays for Future die nächste Streikwelle im Öffentlichen Nahverkehr gemeinsam geplant. Davon waren zunächst die Fahrgäste betroffen, die auf den ÖPNV am meisten angewiesen sind. Dies musste so sein, um die Aufmerksamkeit der Politik auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im ÖPNV zu lenken. Warum die Fahrgäste am Ende am meisten von diesem Streik profitieren erfährst du hier!
Medienecho
SWR-Fernsehen:
- ver.di und Fridays for Future streiken zusammen
- Busfahrer aus Mainz setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen ein
Allgemeine Zeitung Mainz:
Die For Future-Bewegung Seite an Seite mit der Wissenschaft: Parents for Future, MainzZero und die Scientists for Future Mainz/Wiesbaden bei der Kundgebung vor dem Mainzer Hauptbahnhof. Fotos: Michael Lengersdorff (MainzZero)
Unterschriften an Mainzer Oberbürgermeister überreicht
Die Mainzerinnen und Mainzer wollen mehr Grün in unserer Stadt. Dies brachten 6.600 Bürger:innen mit ihrer Unterschrift bei der Grünachsen-Petition von MainzZero zum Ausdruck. Die von zehn weiteren Organisationen unterstützte Petition wurde im Mai 2023 gestartet und richtet sich an Oberbürgermeister (OB) Nino Haase. Am 2. Februar wurden die gesammelten Unterschriften auf dem Mainzer Gutenbergplatz an OB Haase (parteilos) und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (B90/Die Grünen) überreicht.
Innenstadt braucht Luft zum Atmen
Alle Redner:innen betonten, dass insbesondere die Innenstadt nicht weiter verdichtet werden dürfe. Ganz im Gegenteil sei es wichtig, versiegelte Flächen zu entsiegeln und vor allem den Individualverkehr und den öffentlichen Parkraum zugunsten von mehr Grünflächen zu verringern. So auch der Tenor der mehr als 500 Kommentare, die von den Unterzeichner:innen auf der Onlineplattform hinterlegt wurden. Die Statistik zeige, so Dörte Lütvogt bei der Präsentation der Ergebnisse, dass die Bewohner:innen in der Innenstadt besonders für Änderungen hin zu mehr Grün plädieren. „In der Neustadt haben 5,7 % der Gesamtbevölkerung unsere Petition unterzeichnet. Auf Platz 2 folgt die Altstadt mit 775 Unterschriften, was 4,3 % der dortigen Gesamtbevölkerung entspricht. Weitere besonders unterschriftenstarke Stadtteile sind – mit jeweils mehreren Hundert Unterschriften – Gonsenheim, Bretzenheim und die Oberstadt,“ so die von ihr präsentierten Zahlen.
Zum Auftakt hatte Marcel Weloe (MainzZero und BUND), der die Grünachsen zu seinem „Baby“ auserkoren hat, die wesentlichen Forderungen dieser Petition an OB Haase aufgezeigt und verdeutlicht. Er rief dem Oberbürgermeister zu: „Schaffen Sie ab 2025 in allen Stadtteilen Grünachsen als entsiegelte und begrünte Straßenzüge ohne Durchgangsverkehr für mehr Aufenthalts- und Wohnqualität, weitgehend ohne öffentliche Kfz-Parkplätze.“ Dabei sollten nach Meinung der Initiatoren in der Neustadt Bismarckplatz, Goetheplatz, Sömmerringplatz, Feldbergplatz, Frauenlobplatz, 117er Ehrenhof, Lessingplatz, Gartenfeldplatz, Bonifaziusplatz und der Hauptbahnhof miteinander verbunden werden. In der Altstadt priorisiert Winterhafen und Gautor, Bleichenviertel und Brückenplatz sowie Bahnhofstraße und Rheinallee eine grüne Verbindung erhalten. Edith Heller, Sprecherin von MainzZero, forderte „unseren OB, die Umweltdezernentin, aber auch die ganze Stadtspitze und den Stadtrat auf, den Masterplan 100 % Klimaschutz endlich einzuleiten und die dort gemachten Zusagen umzusetzen.“ Sie verdeutlichte in ihrem kurzen Redebeitrag, warum die Grünachsen-Petition gemacht worden sei: für unsere Gesundheit, für den Klimaschutz und Lebensraum für die Menschen sowie für biologische Vielfalt. Weiterlesen...
Haase: Stadt braucht mehr Zeit
„2025/26 ist ein erstrebenswertes Ziel für die ersten Grünachsen, doch die Stadtverwaltung benötigt mehr Zeit für die Umsetzung,“ so OB Haase mit Blick auf die Forderung von MainzZero und seinen Partnern, bereits bis dahin die ersten fünf Grünachsen zu verwirklichen. Die Personaldecke sei zu dünn und die zu bewältigenden Aufgaben zu vielfältig um dies als realistisches Ziel auszurufen. Brian Huck, Ortsvorsteher der Altstadt, konnte an diesem Abend mit einem Beschluss seines Ortsbeirates punkten. Am 24. Januar hatte dieser entschieden, das Grünachsenkonzept von MainzZero zu unterstützen und entsprechende Planungen der Stadt zu beantragen. Und dies passt dazu, dass die Bürger:innen aus der Altstadt die zweitmeisten Unterschriften nach der Neustadt zu dieser Petition beigetragen hatten.
Die Redebeiträge und weitere Informationen:
- Erläuterung der Forderungen (Marcel Weloe, BUND / MainzZero)
- Begründung der Notwendigkeit (Edith Heller, MainzZero)
- Präsentation der Ergebnisse (Dörte Lütvogt, MainzZero)
- Statistik der Unterschriften nach Stadtteilen
- Statement von Carsten Sönnichsen (BI Mombacher Straße)
- Ankündigung der Unterschriften-Übergabe bei Antenne Mainz
- Auszug der Kommentare auf der Online-Petitionsseite
- Pressespiegel (Stand: 5. Februar 2024)
6.600 Unterschriften überreichte MainzZero-Sprecherin Marina Hinsch (links) an Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und Oberbürgermeister Nino Haase. Rechts Brian Huck, Ortsvorsteher Mainz-Altstadt, in dessen Stadtteil die meisten Bürger:innen unterschrieben haben.
Gruppenbild mit allen Unterstützer-Partner sowie Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und Oberbürgermeister Nino Haase (Mitte unter Grünachsen-Plakat).
6.500 Unterzeichner: Grünachsen-Petition erfolgreich abgeschlossen
Im Mai 2023 gestartet ist die Grünachsen-Petition von MainzZero und zahlreichen Partnern am 31. Dezember erfolgreich beendet worden. Mehr als 6.500Bürger*innen haben sich für mehr Grün in unserer Stadt ausgesprochen und unterzeichnet. Als letzte Initialzündung hielt am 17. Dezember Marcel Weloe als Experte des BUND und von MainzZero einen Online-Vortrag (PDF-Datei), bei dem er die Details sowie die Forderungen der Petition und vor allem die Umsetzungsmöglichkeiten vorstellte.
Darüber hinaus gab es Kurzvorträge von drei weiteren Bürgerinitiativen, die sich für mehr Grün und den Erhalt bestehender von mehr als 180 Altbaumbeständen in Mainz einsetzen: Weiterlesen...
Beiträge in den Medien:
MainzZero und Parents bei Agenda-Sonnenmarkt
32 Stände waren auf dem 25. Agenda-Tag auf dem Gutenbergplatz am 25. September vertreten, darunter auch MainzZero und die Parents for Future (P4F). Die Veranstaltung fand zum ersten Mal gemeinsam mit dem Weltkindertag und dem Mainzer Bündnis für Kinderrechte statt. Ein
bunter Markt der Möglichkeiten mit zahlreichen Informationen, Aktion, Spielen und Angeboten lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher. MainzZero sammelt u.a. mehr als 200 Unterschriften für die seit Mai laufende Grünachsen-Petition. Die P4F warben für ihre nachhaltigen Kochkurse. Auf der Bühne fanden abwechselnd mit verschiedenen Programmpunkten Gespräche zu den 17 Nachhaltigkeitszielen statt. Unsere Sprecherin Marina Hinsch stellte MainzZero und seine Arbeit vor (Foto rechts). Oberbürgermeister Nino Haase hatte die Veranstaltung um 11 Uhr eröffnet.
Der gemeinsame Stand von MainzZero und Parents for Future beim Agenda-Sonnenmarkt vor dem Staatstheater. Rechts MainzZero-Sprecherin Marina Hinsch im Gespräch mit Organisatorin und Moderatorin Sabine Gresch vom Agenda-Büro. Fotos: Andrea Weikert (MainzZero)
Der Mainzer OB Nino Haase eröffnete den Agenda-Tag und zahlreiche Besucher*innen lauschten nicht nur seinen Ausführungen, sondern auch der beteiligten Partner wie MainzZero.
Rund 2.000 bei Klimastreik in Mainz – 250.000 deutschlandweit
250.000 Menschen in über 250 Orten allein in Deutschland waren am Freitag gemeinsam auf der Straße und haben lautstark mit einem breiten Bündnis eine sozial gerechte und ambitionierte Klimapolitik gefordert. Gemeinsam sind wir für die Einführung des Klimageldes, Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, mehr Investitionen in den ÖPNV und ein weltweites Ende fossiler Subventionen auf die Straße gegangen. Denn klar ist: ohne unseren Protest geht es leider nicht.
In Mainz war es am Freitag (15. September) die erste größere Klima-Kundgebung der Fridays for Future (FFF) seit März dieses Jahres mit zahlreichen Unterstützer-Organisationen, darunter auch MainzZero. Neben Reden verschiedener Akteure, unter anderem Dr. Mark Lawrence vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit des Helmholtz-Zentrums in Potsdam, gab es auch noch ein kleines Konzert des Mainzer Künstlers Imaginary Friend. Im Zentrum der Demo und der Reden stand immer der Klimaschutz. „Uns geht es darum, darauf aufmerksam zu machen, dass die Politik schneller handeln muss“, so Theresa Gemke, Mainzer FFF-Sprecherin.
Neben globalen und deutschlandweiten Forderungen, wie den Ausstieg aus der Kohle, haben die Mainzer Fridays auch klare Forderungen an die hiesige Stadtverwaltung. „Da geht es um die kommunale Wärmeplanung, den Ausbau des Nahverkehrs oder das Schaffen von Grün- und Wasserflächen“, erklärte Gemke. Laut der Sprecherin würde die Stadt Mainz zwar schon Maßnahmen ergreifen, doch seien diese noch nicht genug. „2019 hat Mainz den Klimanotstand ausgerufen. Dementsprechend muss auch gehandelt werden.“ Was MainzZero aktiv unterstützt, wie MainzZero-Sprecherin Edith Heller in ihrem Redebeitrag aufzeigte. Unter anderem durch die seit Mai laufende Grünachsen-Petition.
Stadt muss endlich handeln
„In Mainz hinkt die Umsetzung den eigenen Stadtratsbeschlüssen und den gemachten Vorschlägen zur Verkehrswende weit hinterher.
Im Handlungsfeld Verkehr wurden 2022 im Masterplan ‚100 % Klimaschutz‘ die meisten Maßnahmen erarbeitet – passiert ist leider viel zu wenig“, stellt Heller fest. Bereits im November 2021 habe der Stadtrat beschlossen, dass der Autoverkehr halbiert werden und der Anteil von ÖPNV und Fuß- und Radverkehr in der Stadt auf 80 % steigen soll. „Das geht aber nur, wenn der Straßenraum in der Stadt neu verteilt wird. Und wenn ein Maßnahmenplan mit Finanzierungssicherung erstellt wird, mit dem die Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel in festgesetzten Zeitperioden gelingen kann“, so Heller weiter. Zahlreiche Vorschläge habe MainzZero in der Broschüre „Verkehrswende jetzt!“ gemacht. Im Frühjahr 2022 wurde das Konzept den Verantwortlichen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie enthält viele Bausteine, die eine wirkliche Wende bewirken können. „Leider wurden keine der Ideen ernsthaft für Maßnahmen aufgegriffen“, so Heller. Und es gebe weiter Beispiele, wie die Stadt bisher mit „Nicht-Handeln“ auf Vorschläge von MainzZero reagiert bzw. eben nicht reagiert habe, konstatiert Heller. Als aktuelles Beispiel dann die MainzZero-Sprecherin die Umgestaltung der Mombacher Straße, wo sich eine Anwohnerinitiative – so wie von MainzZero immer wieder gewünscht – gebildet und sehr konstruktive, nachhaltige und zukunftsfähige Vorschläge mit konkreten Plänen erstellt wurden. Doch MainzZero wird dranbleiben und sie rief dazu auf mitzuwirken. „Lasst uns gemeinsam daran mitwirken – egal wie jung oder alt, egal welches Geschlecht, egal welche Herkunft – über Parteigrenzen hinweg geht es um die Zukunft auf diesem Planeten.“ Und damit auch um eine lebenswerte Zukunft in Mainz. Die komplette Rede als PDF-Datei.
Das Medienecho:
- Textbeitrag mit Beitrag aus „SWR-aktuell“ zu den Klimastreiks in Mainz, Koblenz und Trier
- Textbeitrag mit Nachricht sowie Interview mit Herbert Grönemeyer auf tagesschau.de
Zahlreiche Forderungen wurden sowohl beim Demozug (Foto links auf der Bahnhofstraße, rechts Ecke Kaiserstraße/Boppstraße) als auch bei den Reden vor dem Staatstheater an die Politik formuliert. Foto: Michael Lengersdorff (MainzZero)
Am gemeinsamen Stand mit den Parents for Future (P4F) informierte MainzZero über laufende Aktionen und sammelte Unterschriften für die Grünachsen-Petition. Rechts zeigen Christian (links) und Wolfgang „Flagge“ für die Energiewende. Fotos: P4F
Erstmals wurden die Redebeiträge – wie hier bei Edith Heller (links) – simultan von einer Gebärdensprachen-Dolmetscherin übersetzt. Fotos: Michael Lengersdorff (MainzZero)
Aktionsnachmittag: Wert der Ackerböden verdeutlicht
Mit einem Aktionsnachmittag hat das ‚Netzwerk nachhaltige Stadtentwicklung‘ am 9. September auf den Wert der Ackerböden nordwestlich der MEWA-Arena aufmerksam gemacht. Auf diesem ca. 50 ha großen Areal sollen Biotech-Unternehmen angesiedelt und damit für das gesamte Ökosystem und die Innenstadt von Mainz wichtige Freiflächen versiegelt werden. Dies darf nach Meinung der Organisatoren unter Federführung der Initiative ‚Nachhaltiges Bretzenheim‘ aufgrund des fortschreitenden Klimawandels nicht mehr passieren. Neben der klimatischen Relevanz sind die Flächen auch für den Wasserhaushalt wichtig, wie die Nachhaltigkeitsinitiative an ihrem Infostand aufzeigte. „Sie sind für die Grundwasserneubildung und die Wasserspeicherung bedeutsam”, so Andrea Oppacher-Friedrich von der Initiative. MainzZero ist wichtig, dass auch zukünftige Generationen in Mainz gut und ohne massive Gesundheitseinschränkungen aufgrund der zunehmenden Hitze leben können. „Die besten Kaltluftentstehungsgebiete sind zusammenhängende Ackerflächen. Deshalb finden wir es mehr als fahrlässig, dass immer mehr davon versiegelt und zerstückelt werden”, so Edith Heller, Sprecherin von MainzZero. Deshalb wurde auch u.a. für die im Mai gestartete Grünachsen-Petition Unterschriften gesammelt, um die weitere Erhitzung der Mainzer Innenstadt zu verhindern. An weiteren Infoständen wie zum Beispiel der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Mainz wurde aufgezeigt, wie gemeinsam für die Eigenversorgung Lebensmittel erzeugt werden und welchen hohen Stellenwert wertvolle Ackerböden haben. Und die ortsansässigen Landwirte zeigten den wissbegierigen Kindern und Jugendlichen, welche Lebewesen unter der Bodenoberfläche für einen lockeren, ertragreichen Ackerboden sorgen. Für die in diesem Gebiet gesichteten Feldhamster wurden – immer abwechselnd mit roten Fähnchen – kleine Hamsterfähnchen an den Rand der Ackerfläche gesteckt, um ihr Territoriums zu markieren.
Erstaunliche Flora und Fauna am Feldrand
Bei einer kleinen Führung erstaunte Dr. Florian Menzel (Uni Mainz, Fachgebiet Verhaltensökologie und Soziale Evolution) rund 25 Interessierte mit seinem Wissen über schöne und auch unscheinbare Pflanzen am Feldrand, die so wichtig für Insekten sind. Auch die Bedeutung der Brennnessel als Nahrungsgrundlage für viele Schmetterlingsarten hob er dabei hervor. Dazu nannte er Feldhase, Rebhuhn, Hamster und Rotmilan als schützenswerte Tiere, da sie abhängig von lebendigen Ackerflächen sind, die bereits von einigen Zuhörenden auf eben diesen Feldern gesehen wurden. Dr. Menzel konnte auch aufklären, was es mit den Strohresten auf sich hat, die die Landwirt*innen oft in der Mitte der Felder stehen lassen: sie dienen dem Feldhamster als Nahrung und Unterschlupf und werden darum auch finanziell gefördert.
Trotz der großen Hitze entspann sich eine engagierte Diskussion über eine andere, nachhaltige Landwirtschaft und wie man sie erreichen kann.
Förster Jan Hoffmann (Ober-Olm) suchte insbesondere mit den jüngsten Besuchern nach Bodentieren und zeigte auf, welche Funktion diese für einen fruchtbaren Boden und damit auch für unsere Ernährung haben.
Medienecho:
Dr. Florian Menzel von der Uni Mainz zog die Zuhörer:innen mit seinen Infos zu Flora und Fauna rund um die Ackerböden in seinen Bann. Foto: Michael Lengersdorff (MainzZero)
Um dieses Ackergelände geht die Diskussion pro oder contra „Biotech-Areal“ Fotos: Michael Lengersdorff (MainzZero)
Über 1.400 Unterschriften für ‚Kommunalen Klimaschutz‘ übergeben
1.414 Unterschriften für Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe konnten am 15. August an Umweltministerin Katrin Eder in Mainz übergeben werden. Eine Abordnung der Omas for Future Bad Kreuznach und von MainzZero überbrachten diese Unterschriften von Rheinland-Pfälzer:innen, die sich Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe wünschen. Die Omas for Future hatten in Bad Kreuznach und Umgebung zahlreiche Unterschriften gesammelt, aus Mainz kamen weitere vom Rheinland-Pfalz-Tag 2022 sowie 560 Online-Unterschriften von der Petition dazu. Weiterlesen...
- Beitrag in “SWR aktuell”(ab 10:32 Minuten)
- Pressespiegel zur Unterschriften-Übergabe am 15. August
- Pressemitteilung der Omas for Future vom 16.08.2023
- Pressemitteilung von MainzZero vom 16.09.2021
- Offener Brief der For Future-Bewegung an die Landesregierung vom 16.09.2021
- Antwortbrief der Landesregierung vom 20.11.2011
- Positionspapier des Klima-Bündnis vom September 2022
Schiersteiner Brücke: Der Protest juckt Wissing nicht
Bundesverkehrsminister Volker Wissing lässt bei der Eröffnung der Schiersteiner Brücke am 13. August die Demo gegen den sechsspurigen Ausbau auf Mainzer Seite links liegen, stattdessen hält der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase zu den Naturschützern. So berichtet die Allgemeine Zeitung Mainz (kompletter Bericht als PDF-Datei zum Lesen).
Pressespiegel zur Schiersteiner Brücke
Video zur Eröffnung in AZ-online
Video zur Eröffnung in der Tagesschau (13. August, 20:15 Uhr)
Unterschriften gesammelt für Grünachsen-Petition
Zum zweiten Mal fand am 8. Juli ein “Grüner Tag” an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden statt. Organisiert wird dieser von Student:innen mit Unterstützung der Hochschule. Es gab interessante Vorträge und Workshops (s. Programmflyer) zu Themen der Nachhaltigkeit und fairen Handelsbedingungen, wobei die Ziele der nachhaltigen Entwicklung im Mittelpunkt standen.
Zahlreiche Infostände waren aufgebaut und MainzZero nutzte diese Aktion zum Sammeln von Unterschriften für unsere Grünachsenpetition.
Fahrraddemo: Alicenbrücke zeigt FlächenUNgerechtigkeit
“An der Alicenbrücke zeigt sich die Glaubwürdigkeit der Stadt zur Verkehrswende,” so Armin Schulz, Verkehrsexperte des Mainzer Radfahrforums und MainzZero, bei der Fahrraddemo am 15. Juni. Nicht erst seit einer von den Organisatoren durchgeführte Verkehrszählung hat sich ergeben, dass auf dieser stark frequentierten Verkehrsachse ein klares Ungleichgewicht zugunsten des motorisierten Verkehrs existiert. Dafür zeigten rund 200 Teilnehmende bei der Raddemo auf der Alicenbrücke und vier Rundtouren ganz klar Flagge und forderten die Stadt unmissverständlich zum Handeln auf.
Streit ums Fahrrad – Wem gehört die Straße?
2024 ist das europäische Jahr des Fahrrads. Es ist wichtiger Teil der Verkehrswende. Doch oft fehlt der Raum für eine sichere Verkehrsteilnahme, egal ob zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto. Dieser 3sat-Beitrag zeigt Beispiele aus Europa, was möglich und machbar ist.
Unterlagen und Medienecho
- Handzettel mit den Forderungen an die Stadt
- Ergebnisse der Verkehrszählung vom 11. Mai 2023
- Übersicht der Demoroute und Aktionen während der Rundtour
- Pressemitteilung vom 6. Juni
- Bericht als Pressemitteilung zur Raddemo
- Bericht im Online-Portal der Allgemeinen Zeitung mit 30-sekündigem Video
- Pressespiegel zur Raddemo am 15. Juni 2023
Nachbarschaftsstraße: Aktionswoche macht Mut
Zum Endspurt der seit 12. Mai in der Mainzer Neustadt laufende Premiere der “1. Meenzer Nachbarschaftsstraße” besuchte auch der Mainzer OB Nino Haase die Aktionsmeile und ermutigte die Organisatoren, das Thema voranzutreiben. “Meine Unterstützung haben Sie, die Leibnizstraße in eine lebenswerte Straße umzuwandeln.” Und die von den Organisatoren initiierte Umfrage, wo insgesamt mehr als 170 Fragebogen abgegeben wurden, brachte ein überwiegend positives Echo der Anwohnenden und Bürger:innen. Weiterlesen...
- Pressemitteilung vor dem Start der Nachbarschaftsstraße
- Pressemitteilung zu den Ergebnissen der Umfrage
- Pressespiegel: Was die Medien berichten
- Mehr zur Nachbarschaftsstraße und dem Programm
- NDR-Fernsehbeitrag über Mobilitätsexpertin Katja Diehl: Autokorrektur zu gerechter Aufteilung des öffentlichen Raums (4:22 Min)
Netzwerk überreicht Gerste an Mainzer Ratsmitglieder
65 Töpfchen mit gekeimter Ackergerste. Dieses besondere Geschenk überreichten Mitglieder des Netzwerks nachhaltige Stadtentwicklung Mainz am 17. Mai vor der Stadtratssitzung den Ratsmitgliedern. Die Gerste im Topf soll an die 51 ha Ackerflächen erinnern, die bei der Entwicklung des Biotech-Areal an der Saarstraße künftig wegfallen könnten.
Damit weisen die Netzwerk-Mitglieder auf die Bedeutung der Böden für Landwirtschaft, Stadtklima und Artenschutz hin und darauf, dass die Bebauung von 51 ha entlang der Saarstraße wertvolle Ackerfläche vernichten würde. Damit wäre auch die Erzeugung von Lebensmitteln vor Ort in Gefahr. Das Netzwerk appelliert an die Ratsmitglieder: “Setzen Sie sich für den Erhalt des Bretzenheimer Beckens ein. Wir tun es auch.”Weiterlesen...
Am 25. März hieß es wieder: Licht aus, CO2-Ausstoß runter
Die Earth Hour, die “Stunde der Erde”, fand am Samstag – wie schon 2022 – am Mainzer Rheinufer (Höhe Fischtor) statt. Nicht nur Kommunen und Unternehmen, sondern auch Privathaushalte waren aufgerufen in der Stunde zwischen 20:30 und 21:30 Uhr ein Zeichen zum Energiesparen durch Ausschalten von Stromverbrauchern, die nicht benötigt werden, zu setzen. MainzZero und der BUND Mainz waren bereits ab 14 Uhr mit weiteren Partnern (Greenpeace und der Vernetzungsgruppe Mainz, Biotech-Areal) mit einem Infostand vertreten. Weiterlesen...
Klimastreik: Trotz ÖPNV-Warnstreik gute Resonanz
Wie immer bei Demos differierten die Teilnehmer:innen-Zahl beim Klimastreik am 4. März sehr stark: Die Veranstalter aus der For Future-Bewegung sprachen von 4.000, die Polizei von 1.000 Menschen, die am Freitag in Mainz fürs Klima demonstrierten. Beim zwölften globalen Klimastreik solidarisierte sich „Fridays for Future” mit Ver.di und anderen Aktivisten. Mit dabei auch Aktive von MainzZero, die sich für Klimaneutralität von Mainz bis 2030 stark machen (erstes Foto rechts) und darüber auch am gemeinsamen Infostand mit den Parents for Future (P4F) informierten (2. Foto). Im Fokus dieses Streik stand die Mobilitätswende und die Solidarität mit den Forderungen von ver.di für einen Ausbau des ÖPNV und bessere Bezahlung der Mitarbeitenden.
Der Beitrag in der Allgemeinen Zeitung vom 3./4. März
Podiumsdiskussionen mit OB-Kandidat:innen online
Drei Diskussionsrunden mit den Kandidat:innen zur OB-Wahl in Mainz können nochmals angesehen werden:
- „Schritte hin zu einem klimaneutralen Mainz“: Unter diesem Motto luden die Scientist4Future (S4F) am 19. Januar zu einer Podiumsdiskussion mit den OB-Kandidat:innen. Denn Mainz wählt im Februar eine:n neue:n Oberbürgermeister:in. Die Podiumsdiskussion kann hier nochmals angesehen werden.
- Auch die Diskussionsrunde der Allgemeinen Zeitung vom 30. Januar mit den Kandidat:innen für die OB-Wahl kann auf YouTube nochmals angeschaut werden.
- Die Talkrunde des SWR am 31. Januar im Frankfurter Hof in Mainz kann bei SWR aktuell nochmals angesehen werden.
Gespräch mit dem Mainzer OB-Kandidaten Martin Malcherek
Beim letzten Gespräch mit Kandidat:innen für die OB-Wahl am 12. Februar sprachen die Scientists for Future (S4F) Mainz am 1. Februar – gemeinsam mit MainzZero – mit Martin Malcherek (Die Linke, 4.v.l.). Dabei wurden zahlreiche Themen und Standpunkte zum Klimawandel sowie Klimawandel-Anpassungen bzw. mögliche Gegenmaßnahmen und soziale Themen angesprochen.
Gespräch mit der Mainzer OB-Kandidatin Manuela Matz
Ein spannendes Gespräch mit Blick auf die Oberbürgermeister:innen-Wahl im Februar 2023 hatten die Scientists for Future (S4F) Mainz am 3. Januar – gemeinsam mit MainzZero – mit der CDU-Kandidatin Manuela Matz (4.v.l.). Im Mittelpunkt standen Themen wie die von ihrer Seite geplanten Maßnahmen im ÖPNV, zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Mainzer:innen sowie Klimawandel-Anpassungen für Mainz.
Christian Viering: “Kampf gegen Klimakrise als Gesamtgesellschaft führen”
Christian Viering: “Kampf gegen Klimakrise als Gesamtgesellschaft führen”
Das dritte Gespräch von MainzZero mit einem OB-Kandidaten fand am 20. Dezember mit Christian Viering (BÜNDNIS 90/Die Grünen – Bildmitte) – gemeinsam mit seiner Parteikollegin Janina Steinkrüger (2.v.l.) – in der Landesgeschäftsstelle der Grünen in der Mainzer Neustadt statt. Weiterlesen...
OB-Kandidat Nino Haase unterstützt Verkehrskonzept von MainzZero
OB-Kandidat Nino Haase unterstützt Verkehrskonzept von MainzZero
Am 13. Dezember traf MainzZero den unabhängigen Kandidaten für die Mainzer Oberbürgermeisterwahl Nino Haase (Bildmitte). Es kamen einige Themen zur Sprache, die MainzZero sehr am Herzen liegen: Wie kann der Umsetzungsstau der Klimaschutz-Maßnahmen durch die Verwaltung abgebaut werden? Woher kommen die Menschen, die diese Themen angehen sollen? Wie sollte über das Erreichen gesteckter Ziele berichtet werden? Wie sinnvoll ist der Bebauungsplan an der Saarstraße für einen Biotechstandort? Weiterlesen...
Viele Übereinstimmungen mit OB-Kandidatin Mareike von Jungenfeld
Viele Übereinstimmungen mit OB-Kandidatin Mareike von Jungenfeld
Zum ersten von mehreren Gesprächen mit den Kandidat:innen für die im Februar anstehende OB-Wahl trafen Vertreter:innen von MainzZero am 6. Dezember mit Mareike von Jungenfeld (SPD, Bildmitte) zum Themenaustausch in der Mainzer SPD-Geschäftsstelle zusammen. Ziel der Gespräche: die aus Sicht von MainzZero wichtigen, klimapolitischen Ein- und geplanten Weichenstellungen der Kandidat:innen zu erfahren. Themen waren die Neuausrichtung der Stadtverwaltung (Dezernats übergreifende Implementierung des Klimaschutzes), Einrichten von Monitoring-Tools, Mobilität für alle (Verkehrs- und Mobilitätswende) sowie das Thema Wachstum und Wohlstand im Zielkonflikt mit Klimaschutz und dem Wunsch nach einem lebenswerten Wohnumfeld. Weiterlesen...
Infoveranstaltung zu den Klimawandelfolgen für Mainz
Initiatoren von KliMainz-Kampagne laden für 12. Dezember ein Mainz, 28. November 2024. Beim Start [...]
KliMainz wirbt für klimaneutrales Mainz
Kampagne informiert auf Plakaten und nimmt Mainzer*innen mit auf den Weg Mainz, 25. Oktober [...]
MainzZero fordert neuen Stadtrat zum Umsetzen des Masterplans auf
Monitoring-Tool zeigt notwendige Maßnahmen auf einen Blick / Sozialverträglichkeit unbedingt erforderlich Mainz, 7. Juli [...]