Welche Chancen bringt eine neue Mobilitätskultur mit sich? Ideen und praktische Anregungen für diese Frage gibt es bei der Kundgebung von MainzZero „Lebenswertes Mainz – Autofreie Grünachsen“ am Samstag, 5. Juni von 11 bis 17 Uhr in der Neubrunnenstraße.

Mit einem umfangreichen Redeprogramm, das unter anderem die Perspektive der Gastronomie aufzeigt, und vielen Mitmach-Aktionen auf der zwischen Kaiserstraße und Hinterer Bleiche temporär für Fußgänger und Radfahrer umgewidmeten Straße wird gezeigt, wie eine belebte, autofreie Grünachse aussehen kann. Alle Mainzerinnen und Mainzer sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Die Bürgerinitiative ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ strebt mit ihrem Bürgerbegehren das Einhalten der Pariser Klimaziele unter Beachtung des noch verfügbaren Treibhausgasbudgets an. Für sie ist ganz klar: Eine bewusste, deutliche und damit nachhaltige Veränderung unserer Lebensweise und unserer Mobilitätskultur ist dafür unumgänglich. Die Initiatoren des Klimaentscheid Mainz sind überzeugt, dass in einer neu gedachten Mobilität für alle Mainzer*innen die Chance liegt, unsere Stadt fit für kommende Herausforderungen zu machen und eine gemeinsame Vision einer nachhaltigen Zukunft zu entwickeln. Eine sozialverträgliche Ausgestaltung hat hierbei für MainzZero oberste Priorität. Denn heiße Sommer mit drückender Hitze werden vor allem für Menschen in der dicht bebauten Innenstadt zum Problem – Menschen, die überwiegend in nicht klimatisierten Wohnungen ohne Zugang zu privaten Grünflächen leben und damit unter der Hitze leiden. Mehr Grünflächen bieten Vorteile für alle: Sie wirken kühlend, nehmen Luftschadstoffe auf und sind somit für die Menschen in der Innenstadt ein Gewinn an Lebensqualität.

Zwei konkrete, messbare Ziele für mehr Grün in der Stadt hat MainzZero im Bürgerbegehren für den Klimaentscheid formuliert:

  1. Ausbau der Grünflächen im Siedlungsbereich: Insbesondere im Innenstadtbereich sollen die Grünflächen bis 2030 im Einklang mit der Biodiversitätsstrategie der Stadt Mainz jährlich um 10% (auf der Basis von 2020) erweitert werden. Dies geschieht durch den Ausbau bestehender und das Errichten neuer, artenreicher Grünflächen. Dabei ist die Entsiegelung von Flächen, bei denen die Versiegelung nicht nutzungstechnisch erforderlich ist, ein wichtiger Teil der Maßnahmen.
  2. Grünachsen in jedem Stadtteil: Um modellhaft zu zeigen, dass zusätzliche autofreie Grünachsen ein Gewinn gerade in dicht bebauten Städten sind, fordert das Bürgerbegehren in jedem Stadtteil bis Ende 2023 einzelne Straßen bzw. Straßenzüge, die den Stadtteil durchziehen, in autofreie, beleuchtete Achsen umzuwandeln. Diese sollen ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr dienen und werden dafür ggf. baulich verändert. Sie sollen mittelfristig zu artenreichen Grünachsen entwickelt werden, um die Lebensqualität und das Stadtklima zu verbessern.

Warum MainzZero den Ausbau von Grünflächen und -achsen fordert, was dabei wichtig ist und was die Stadt jetzt unternehmen muss um dieses Mehr an Grünflächen zu erreichen, zeigen die nachfolgenden Aspekte auf:

Bedeutung von Grünanlagen steigt mit der Klimaerhitzung deutlich

Von 2016 bis 2019 nahm die Stadt Mainz an der Klimaprax-Studie teil, die deutlich vor den Gesundheitsgefahren zukünftiger Hitzewellen warnt. Rekordsommer wie 2003 mit europaweit 45.000 bis 70.000 Todesopfern und 2019 mit Rekordtemperaturen deutlich über 40°C, Trinkwasserknappheit, Ernteausfällen und Waldbränden sind aktuell noch die Ausnahme, werden jedoch in Zukunft die Regel sein. Was sich jetzt nur unangenehm anhört, wird in der Realität dramatisch sein. Während bei der Corona-Pandemie Abstand halten, zu Hause bleiben, Maske tragen und die Entwicklung eines Impfstoffs helfen, werden kurzfristige Maßnahmen bei dauerhaft erhöhter Temperatur nicht wirken. Wer keine kühlen Räume zur Verfügung hat, wird der Hitze schutzlos ausgeliefert sein.

Laut der Klimaprax-Studie soll sich die Anzahl der Hitzetage und Tropennächte im Mittel um acht bzw. 12 Tage pro Jahr erhöhen. Besonders betroffen werden dann die Innenstädte durch den Wärmeinseleffekt sein. So ist ein Ergebnis der Studie, dass es auf stark versiegelten Flächen in Mainz gegenüber stark bepflanzten Gebieten – etwa im Umland – Temperaturunterschiede von ca. 6,7°C geben kann.

Daher müssen Städte jetzt alles dafür tun, den 1,5 Grad-Pfad zum Eindämmen der Erderhitzung einzuhalten. Das ist ein absolutes Muss einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Studie des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie zeigt, dass dafür besonders in den unmittelbar kommenden Jahren die CO2-Emissionen deutlich sinken müssen.

Der „Wärmeinseleffekt“ und wie bepflanzte Flächen diesem entgegenwirken

Der Wärmeinseleffekt entsteht durch die erhöhten städtischen Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, die eine Dunstglocke um der Stadt bilden. Die Wärmestrahlung, die durch Umwandlung der von der Sonne kommenden UV-Vis-Strahlung (elektromagnetische Wellen des ultravioletten (UV) und des sichtbaren Lichts (“Vis” für “visible”, sichtbar)) auf der Erdoberfläche entsteht, verbleibt innerhalb dieser Dunstglocke. Auch die erhöhte Wärmespeicherung und die Wärmestrahlung von Gebäuden sowie der stärkere Abfluss von Wasser durch die Bodenversieglung sowie geringere Windgeschwindigkeiten tragen zu einer erhöhten Stadttemperatur gegenüber dem Umland bei.

Im Gegensatz zu Beton und Asphalt wirken Grünflächen kühlend. Auf entsiegelten Flächen wird das Wasser durch Pflanzen und insbesondere durch Bäume im Boden gehalten. Verdunstet Wasser vom Boden oder von den Pflanzen, führt dies zu einer Kühlung der Umgebungsluft. Wälder, Grün- und Parkflächen wie der Ober Olmer Wald und das Gonsbachtal sind daher wichtige Kaltluftentstehungsgebiete für Mainz. Auch im Stadtpark ist durch den Pflanzbewuchs die Temperatur an heißen Tagen deutlich angenehmer.

Um Mainz klimafit zu machen, ist eine umfassende Umgestaltung des Stadtbildes unumgänglich. Ein deutliches Ausweiten der Grünflächen und verringerte Emissionen durch reduzierten Verkehr mit Verbrennungsmotoren bedeuten einen Zugewinn fürs Stadtklima und für die Lebensqualität vieler Stadtbewohner*innen. So profitieren auch diejenigen, die keinen kühlenden Kellerraum besitzen, die sich keine Klimaanlage leisten oder aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht aus der Stadt ins Grüne fahren bzw. dorthin umziehen können. Die Reduzierung von Luftschadstoffen und Lärm sowie Stressabbau sind weitere positive Effekte. Zudem fördert Natur vor der Haustür das Interesse und Verständnis für sowie die Notwendigkeit von Naturschutz.

Autofreie, lärmberuhigte Grünflächen als soziale Treffpunkte

Mainz lebt auf seinen Plätzen. Aber wo? Der Rathausplatz mit der anliegenden, stark befahrenen Rheinstraße oder die Grünflächen an der ebenfalls stark befahrenen Kaiserstraße sind eher verwaist. Auch auf dem neugestalteten Münsterplatz hält der Autoverkehr und fehlende begrünte Abtrennungen die Bürger*innen vom Verweilen ab. Dagegen sind das Rheinufer, die Rheinwiesen, der Winterhafen, der Volks- und Goethepark autofrei und so wahre Hotspots des gesellig-familiären Beisammenseins. Das Verschwinden der Rasenflächen in diesen Bereichen durch Trockenheit und Übernutzung macht die große Nachfrage nach mehr Grünflächen und autofreien Zonen in der Stadt noch deutlicher.

Autofreie Grünachsen für eine neue Mobilitätskultur

Für die Mobilitätswende ist die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaschutzziele. Denn innerhalb der Stadt sind viele Ziele leicht mit dem Fahrrad innerhalb von 15 bis 30 Minuten erreichbar. Der Umstieg vom Auto aufs Rad oder das Durchqueren der Stadt zu Fuß sind allerdings durch zahlreiche Hemm- und Hindernisse geprägt. Das Radeln im Mischverkehr mit PKWs und LKWs bedeutet insbesondere für Familien mit Kindern ein mangelndes Sicherheitsempfinden, Stress und vielfach auch Angst.

„An vielen Stellen in Mainz gibt es keine geeigneten Radwege oder Bürgersteige, auf denen ein Kind fahren und begleitet werden kann, weil diese zu eng oder von Hindernissen versperrt sind. Alltägliche Wege mit dem Rad zurückzulegen – das ist in Mainz mit Kindern kaum möglich: Was punktuell in der Weißliliengasse oder an der Saarstraße geht, nutzt insgesamt wenig, weil viel zu viele Abschnitte nicht funktionieren. Da ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied“, beschreibt Matthias Warken von MainzZero, der regelmäßig mit seinen beiden Töchtern (6 und 3 Jahre) mit Rädern und Anhänger im Mainzer Verkehr unterwegs ist, die Problematik. „Besonders schwierig ist es in der Neustadt. Hier muss ich die Kleine direkt neben mir auf der Straße fahren lassen und darauf setzen, dass alle Autos Rücksicht nehmen.“

Parkende Autos sorgen zudem für ein unübersichtliches Straßenbild und behindern die Sichtbeziehung von ungeschützten Verkehrsteilnehmern (z.B. Kindern) und Autofahrer*innen. Die Gefahr für Radfahrer durch plötzlich geöffnete Autotüren wird vielfach unterschätzt. Werden Radfahrer*innen so zum Fahren auf den Bürgersteigen gezwungen, führt dies zu vermehrten Konflikten mit dem Fußverkehr. Parkende Autos machen zudem die Gehwege enger und vielfach unpassierbar für Kinderwagen oder Rollatoren. Der Bürgersteig z.B. auf der Kaiserstraße gleicht oftmals einem Hindernisparcours.

Ein gutes Beispiel für eine autofreie Grünachse ist der Mainzer Grüngürtel – eine ideale Verbindung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zwischen Hauptbahnhof, Oberstadt und Weisenau. Gleiches gilt für das Gonsbachtal zwischen Finthen, Gonsenheim und der Neustadt. Auf der Achse zwischen Alicenbrücke und Rheinufer fehlt dagegen jegliche Möglichkeit, den Mischverkehr von Auto und Rad zu vermeiden.

Mit dem Ausbau der Grünflächen und Grünachsen auch den Artenverlust stoppen

Neben dem Klimawandel gehört auch das weltweite Artensterben zu den größten aktuellen Krisen. Durch die für die Energiewende dringend benötigte Dämmung bzw. Sanierung von Gebäuden, verschwinden regelmäßig die geeigneten Nischen für Fledermäuse, Mauersegler und andere Gebäudebrüter. Das konsequente Integrieren von Nistkästen könnte hier Abhilfe verschaffen. Schottergärten, zu oft gemähte Wiesen und blütenarme Gärten, Baumarktpflanzen und nicht heimische Blühpflanzen verringern zunehmend den Lebensraum für Insekten in unseren Städten.

Die Stadt Mainz sieht in ihrer Biodiversitätsstrategie u.a. vor, dass extensive Pflegekonzepte für Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich entwickelt werden. Das Grün- und Umweltamt hat hier ein Konzept erarbeitet, in dem die Mäh-Häufigkeit reduziert wird. So können sich nach und nach artenreiche Blumenwiesen entwickeln. Es gibt außerdem auch Wiesenstandorte an denen gezielt mit regionaltypischem Wildblumensaatgut Blühflächen angelegt werden. Um die Akzeptanz der Anwohner zu erhöhen, werden zusätzlich Wiesenbiotopschilder aufgestellt. Auch in Bretzenheim sind auf Anregung der dortigen Nachhaltigkeitsinitiative in Zusammenarbeit mit dem Grün- und Umweltamt mehrere Wiesen in den reduzierten Mähzyklus aufgenommen worden.

„Die Stadt ist auf ihren Grünflächen in der Pflicht, sich für die Biodiversität einzusetzen“, betont Maren Goschke, Vorsitzende vom Bündnispartner BUND Kreisgruppe Mainz-Stadt. „Das Grün- und Umweltamt ist erfreulicherweise offen für neue Wiesenbiotope oder auch Grünpatenschaften. Die öffentlichen Flächen tragen ebenso zur Biodiversität bei wie private Gärten. Deshalb sind auch Privatleute aufgerufen ihren Garten Insektenfreundlich zu gestalten.. Grund genug, dass auch jeder privat etwas zum Erhalt der Artenvielfalt tut“.

Damit die geforderte Beleuchtung für die Grünachsen nicht zur Todesfalle für Insekten wird, sollte LED-Beleuchtung hohe Rotanteile enthalten. Darüber hinaus sind die Lichtemissionen durch entsprechende Bauweise so gering wie möglich zu halten.

Wohnungsnot, Ausbau von Gewerbegebieten und Erhalt von Grünflächen nicht gegeneinander ausspielen

Das Bestreben einer nachhaltigen Stadtentwicklung muss das Null-Hektar-Ziel sein, bei dem brutto keine Neuversiegelung von Flächen mehr stattfindet. Dafür müssen bereits bebaute Fläche „recycelt“ und damit der Natur wieder zugeführt werden. Vorrangig sollte die Stadt erneuert, also Alt(bau)bestand erhalten statt erweitert werden. Die Nachverdichtung sollte durch Aufstockung und/oder Neuaufteilung vorhandener Gebäude sowie durch Schließen von Baulücken anstatt durch Neubauten „auf der grünen Wiese“ erreicht werden. Mischgebiete aus Wohnen, Schule und Gewerbe sollten entstehen, um die täglichen Wege zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen so kurz wie möglich zu halten. Freiflächen und Frischluftschneisen müssen in die Planung integriert werden, um Überdichtung zu vermeiden. Ökologisch und für die Naherholung wertvolle innerstädtische Bereiche müssen von der Nachverdichtung ausgespart bleiben. Für bereits stark verdichtete Stadtteile mit Geschosswohnungsbau und eng stehenden Reihenhäusern wird ein Netz von Grünflächen entwickelt. Dabei müssen konsequent Flachdächer, Hinterhöfe sowie eine Mischung aus öffentlichen, halböffentlichen und privaten Grünflächen einbezogen und nutzbar gemacht werden.

Fassaden- und Dachbegrünung bilden in diesem System wichtige Habitate (Lebensbereiche) für Vögel und Insekten und reduzieren sowie binden so Luftschadstoffe und Regenwasser. Effektive Dachbegrünung wirkt sich dazu ergänzend wärmedämmend aus. Gleichzeitig wird im Sommer ein Kühlungseffekt durch das Verdunsten von Wasser eintreten. Zur Begrünung eignen sich vor allem Flachdächer, während Steildächer eher für den Auf- und Ausbau von Photovoltaikanlagen zu nutzen sind.

Aktueller Stand: Mainz ist mit Grünflächen unterversorgt

Die Mainzer Biodiversitätsstrategie wurde im Februar 2020 einstimmig im Stadtrat beschlossen. Darin heißt es, dass Mainz mit unter 5% Grünflächen als unterversorgt gilt. Ziel sei eine wohnungsnahe Versorgung mit Grünflächen von mindestens 12 m² pro Einwohner nach DIN 18034. Viele der genannten Vorzüge von Stadtgrün und die Probleme in der Stadtentwicklung werden in dem Papier klar benannt, sehr deutlich wird mehr Personal für den Themenbereich gefordert.

Eine der größten Herausforderungen in der nachhaltigen Stadtentwicklung – der Erhalt und Ausbau von Grünflächen – wird in dieser Biodiversitätsstrategie ebenfalls deutlich und zeigt gleichzeitig die Problematik der jeweiligen Zuständigkeiten auf. Je nach Widmung (Verkehrsfläche oder Grünfläche) ist entweder das Stadtplanungsamt oder das Grün- und Umweltamt für Planung und Unterhaltung einer Fläche zuständig. Gewerbliche Nutzungen werden gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaft und Liegenschaften geregelt. Diese Ämterteilung der Zuständigkeiten führt oftmals dazu, dass Klimaschutz, Umwelt- und Naturbelange nur eine unter- oder nebengeordnete Rolle spielen.

Seit 2014 bis zumindest 2024 besteht die Mainzer Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP. Der aktuelle Koalitionsvertrag bekennt sich zu dieser Biodiversitätsstrategie. Ende Juni 2020 stimmte der Stadtrat einstimmig dem Antrag „Grünflächenoffensive: Mehr Bäume für die Stadt“ zu. Was dem Koalitionsvertrag und auch diesem Antrag fehlt ist ein klares Bekenntnis, in welchen Etappen und bis zu welchem Jahr die dort festgeschriebenen Ziele erreicht werden sollen. Die fünfjährliche Berichterstattung über die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie ist viel zu grob und langfristig geplant, um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen anpassen zu können.

MainzZero fordert: Stadtverwaltung muss an einem Strang ziehen

Die Planung und Ausweisung von Grünachsen und der Erhalt und Ausbau von städtischen Grünflächen wird nur gelingen, wenn ab sofort Klima-, Umwelt- und Naturschutz in allen Bereichen der Verwaltung und nicht nur beim Grün- und Umweltamt eine übergeordnete Rolle spielen und die Maßnahmen koordiniert gepant werden. Neben der praktischen Umsetzung der Biodiversitätsstrategie sind jährliche Ziele zu definieren, bis wann einzelne Etappen erreicht sein sollen. Ein jährlicher Bericht zeigt darüber hinaus an, ob die einzelnen Etappenziele erreicht wurden und, falls nein, wo Nachsteuerungsbedarf besteht. Dafür ist eine Aufstockung des Personals im Grün- und Umweltamt unabdingbar. Auch im Verkehrssektor müssen mehr Mitarbeiter*innen angestellt werden, um entsprechende, autofreie Grünachsen zu planen, auszuweisen und umzusetzen. Auch hier muss ein jährlicher Bericht den Fortschritt markieren und eventuell notwendigen Nachsteuerungsbedarf aufzeigen. Speziell für Klimaschutzmaßnahmen gibt es aktuell umfangreiche Fördermittel auf Bundes- und Landesebene und mit dem ‚Green Deal‘ vermehrt auch auf EU-Ebene.

Im Sinne der Mainzer*innen und Mainzer müssen das Stadtbild und die Mobilitätskultur neu gedacht werden. Ein Umdenken in allen Bereichen der Stadtverwaltung ist dafür vonnöten. Der Abschnitt der Neubrunnenstraße zwischen Kaiserstraße und Hinterer Bleiche ist eine der Straßen, die nach der Forderung von MainzZero in eine weitere Grünachse in der dicht bebauten Innenstadt umgewidmet werden könnte. Das für MainzZero angefertigte Visionsbild veranschaulicht den Gewinn an Lebensqualität.

Für uns – für unsere Kinder – für ein lebenswertes Mainz.

Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.