Petition für mehr Grün in der Stadt an Mainzer Oberbürgermeister gestartet

Mainz, 30. Mai 2023. „Grünachsen in jedem Mainzer Stadtteil“ – so lautet die Kernforderung einer an Oberbürgermeister Nino Haase gerichteten Petition, die die Bürgerinitiative MainzZero gemeinsam mit mehreren Mainzer Umweltschutzverbänden und -initiativen gestartet hat. Dies war bereits beim Bürgerbegehren 2021 eine der Kernforderungen (Punkt 2.) von MainzZero.

Grünachsen für angenehmes Stadtklima und mehr Lebensqualität
Grünachsen sind entsiegelte, begrünte und verkehrsberuhigte Straßenzüge, in denen der Fuß- und Fahrradverkehr dominiert, während der Autoverkehr minimiert ist. Entsiegelte Flächen sowie Neupflanzungen von einheimischen Bäumen, Büschen und kleinen Blumenwiesen tragen insbesondere an heißen Sommertagen zu einem angenehmeren Stadtklima und mehr Lebensqualität bei. Solche Grünachsen sollten in Mainz längst geplant sein. Denn sie stehen als hoch priorisierte Sofortmaßnahme im Maßnahmenkatalog „Masterplan 100 % Klimaschutz“, den der Stadtrat im November 2022 beschlossen hat. Dieses Umsetzungsdefizit in der Stadtverwaltung hat die Initiativen bewogen sich direkt an den neuen Oberbürgermeister zu wenden. Und die Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen und deren Votum einzuholen.

Bürgerbeteiligung der Schlüssel zum Erfolg
Doch nicht nur Forderungen werden von den Initiatoren gestellt, sondern gleichzeitig ein konkreter Zeitplan vorgelegt: 2024 sollen für alle Stadtteile Voruntersuchungen mit Bürgerbeteiligungen durchgeführt werden, um geeignete Straßenzüge für Grünachsen ausfindig zu machen. „Aktuell laufen Bürgerbeteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Regierungsviertels und des Bretzenheimer Ortskerns sowie zum Ausbau des Straßenbahnnetzes“, erläutert Marcel Weloe (MainzZero und BUND Mainz), einer der Initiatoren der Petition. „Die Verwaltung ist also in Bürgerbeteiligungen geübt und kann diese Verfahren nun für die Grünachsen anwenden.“ Für die Initiatoren der Petition sind die nächsten Schritte: im Jahr 2025 Nutzungs- und Umsetzungskonzepte für die Grünachsen zu erstellen und diese bis Ende 2026 umzusetzen. Inwiefern in der jeweiligen Straße Radverkehr und Fußverkehr kombiniert werden können, hängt unter anderem davon ab, ob genug Platz für getrennte Verkehrsflächen zur Verfügung steht. „Wichtig sei auf jeden Fall die Aufenthaltsqualität“, so Weloe. Konzepte zur Entsiegelung und Begrünung sollten ab 2025 sukzessive entwickelt und realisiert werden. Höchste Priorität müsse bei diesen Maßnahmen die Neu- und Altstadt bekommen, die aufgrund der dichten Bebauung besonders stark von Hitzetagen und Tropennächten betroffen sei.

Grünachsen für Klimaschutz und die Verkehrswende in Mainz
Die Initiatoren der Petition sind sich sicher, dass mit Grünachsen der Klimaschutz und die Verkehrswende in Mainz vorangebracht werden. Denn die im Mainzer „Masterplan 100 % Klimaschutz“ bis 2035 vorgesehene Erhöhung des Anteils von ÖPNV sowie Rad- und Fußverkehr von 60 auf 80 Prozent der zurückgelegten Wege im Stadtgebiet lässt sich nur realisieren, wenn attraktive Routen für den Rad- und Fußverkehr vorhanden sind. Zugleich dienen Grünachsen der Klimawandelanpassung: Angesichts der steigenden Zahl von Hitzetagen und Tropennächten braucht es vor allem in der Innenstadt dringend mehr Bäume als „grüne Klimaanlagen“. Durch Entsiegelungen entstehen unter anderem Versickerungsflächen für Wasser, wodurch die Stadt besser gegen Extremwetterereignisse gewappnet sein wird. Als Oasen für Kleintiere und Insekten leisten Grünachsen zudem einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Nicht zuletzt sind sie Räume, in denen Menschen sich fernab von Autolärm und -abgasen begegnen und Kinder ungefährdet spielen können. Grünachsen, dessen sind die Umweltschützer sich sicher, würden Mainz einfach lebenswerter machen.

Mehr zur Petition online unter www.klimaentscheid-mainz.de/gruenachsen/. Menschen, die beim Unterschriftensammeln mithelfen möchten, sind herzlich willkommen. Speziell sollen Stadtteilteams gebildet werden, die in ihrem Stadtteil die Unterschriftenaktion voranbringen. Interessierte können sich unter der E-Mailadresse jetztgehtsumsmachen@klimaentscheid-mainz.de melden.

Diese Petition ist von MainzZero initiiert und wird unterstützt von folgenden Organisationen: