MainzZero fordert weitere Verkehrszählstellen für die Mobilitätswende in Mainz

Mainz, 3. August 2022. Der Beschluss im Mainzer Stadtrat vom 24. November 2021 besagt eindeutig, „… den Anteil der zurückgelegten Wege in unserer Stadt von ÖPNV, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen von heute 60 Prozent auf 80 Prozent zu erhöhen.“ Dazu hatte MainzZero bereits im Herbst 2021 sein 84-seitiges Konzept ‘Verkehrswende jetzt! Bausteine für ein Mainzer Mobilitätskonzept’ öffentlich und auch in Gesprächen mit u.a. Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) vorgestellt. Doch passiert ist bisher: NICHTS!
Jetzt hat die Bürgerinitiative Teil II des Konzepts vorgelegt, damit die Verkehrswende in Mainz Fahrt aufnimmt und den Worten des Stadtrates endlich Taten folgen.

Aufbau eines Controlling-Instruments ‚Mobilität‘
Unter dem Titel ‘Fiebermessen – Erfolgscontrolling. Konzeptvorschlag für das Einrichten von Zählstellen’ präsentiert MainzZero Vorschläge für eine verbindlich festzulegende Auswahl von Standorten, anhand derer die tatsächlichen Entwicklungen im Verkehrsgeschehen verfolgt werden können. Ziel ist es, die Wirkungen von real umgesetzten Projekten, zum Beispiel Zählungen vor und nach dem Bau von Radschnellwegen, auf das Mobilitätsverhalten messbar zu machen. Ebenso können dadurch negative Trends oder Folgen von Verzögerungen frühzeitig erkannt werden, um Fehlentwicklungen entgegenzusteuern. Die Festlegung eines Grundgerüstes mit Ausgangsdaten, bei denen die Mobilität unter Einschluss des Fuß- und Radverkehrs erfasst werden, ist unverzichtbar. Im Gegensatz zum Kfz-Verkehr fehlen für Fußgänger und Radfahrer:innen belastbare Basiswerte, deren Zuwachs oder Abnahme verfolgt werden können.
Politische Beschlüsse zum Durchsetzen der Verkehrswende sollten stets auf fachlichen Grundlagen basieren. Nur so kann die Stadt Mainz das Erreichen der Klimaziele verfolgen. Die auf bundesweiten Eckdaten basierende Methodiken sind im Verkehrsbereich nicht ausreichend, um die tatsächlich erreichten Erfolge oder Misserfolge lokaler Anstrengungen abbilden zu können.
Das Controlling bzw. Monitoring bildet zudem eine wichtige Voraussetzung für Transparenz im politischen Handeln. Denn: die mit großer Mehrheit im November 2021 beschlossene Verkehrswende kommt definitiv nicht von alleine. Sie muss ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Wirtschaft und den Bürger*innen sein. Daher ist es unverzichtbar, dass die Mainzer*innen von Anbeginn auf diesen Weg mitgenommen und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Denn anderenfalls wäre Widerstand aus vielerlei Erfahrungen anderer Städte vorprogrammiert, stellt MainzZero fest.

Die Forderung ‘Verkehrswende jetzt‘ ist nötiger denn je
„Während andere Städte längst mittel- und langfristige Ziele und Programme in Form von Stadtentwicklungsplänen (STEP) erörtert und beschlossen haben, liegen in Mainz bis jetzt nicht einmal Teil-Verkehrspläne für den Fuß- und Radverkehr vor. Geschweige denn ein Maßnahmen-Paket, das gezielt die Belastungen durch den Kfz-Verkehr reduzieren würde“, betont Stadt- und Verkehrsplaner Armin Schulz, der federführend das Konzept ausgearbeitet hat.

MainzZero hat mit dem „Mobilitätskonzept 2030 – Verkehrswende jetzt!“ vor einem Jahr Wege aufgezeigt und dargelegt, welche Aufgabenfelder kurz-, mittel- und langfristig angegangen werden müssen. Anhand konkreter Projektvorschläge wurde deutlich gemacht, dass auch kurzfristig Lösungen machbar sind, die mit geringem Aufwand das Potential zu spürbaren Verkehrsverlagerungen haben.
Weitere Infos auf der Seite “Verkehrskonzept”